Kämpfende Greise

Wladimir Wladimirowitsch Putin ist im 72. Lebensjahr. Sechs Jahre älter ist USA- Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Dessen politischer Gegner Joe Biden ist 82. Dagegen nimmt sich Türkeis moderner Sultan Recep Tayyip Erdogan mit seinen frischen 70 als Jungspund unter den alten Kämpen aus, immerhin ein Jahr jünger als Xi Jinping, den Führer Chinas im Kampf der streitenden Weltreiche. Sie alle kämpfen um Macht und Machtanspruch. Grausam daran gescheitert ist kürzlich Joe Biden. Tattrig, brabbelnd, weggetreten präsentierte er sich im TV-Duell gegen Selbstbräuner-Fan Donald Trump.

Best Ager rundumsaniert

Abraham Lincoln stellte fest, dass man ab vierzig für sein Gesicht selbst verantwortlich sei. Ab vierzig glättet sich eine übelgelaunte Mine nicht mehr von selbst, sondern ab jetzt gräbt sie sich ein.

Babel – die zweite

Geschichten geben die Möglichkeit,  die  diffuse und unüberblickbare Welt abzubilden. Mit den Mitteln von Erzählung, Fiktion und Fantasie werden Zusammenhänge sichtbar. Das gelingt Rebecca F. Kuang mit Babel einzigartig meisterlich und deshalb ist es wert, dieses wichtige, wunderbare Buch ein zweites Mal zu besprechen.  Vergleicht man die Erzählung des Buchs und die Auseinandersetzungen der Gegenwart, wird […]

Stufen oder sich mit dem Leben aussöhnen

Jede Stufe des Lebens stellt uns vor eine Krise, vor eine Entscheidung. Diese Entscheidungen stellen sich für jeden Menschen gleichermaßen. Als Kinder vollziehen wir diese Entscheidungen impulsiv . Doch je älter wir werden, desto bewusster erleben wir sie. Am unausweichlichsten in der letzten Reifestufe des Lebens, dem Alter, nämlich als ein Sich-Mit-Dem-Leben-Aussöhnen.

Unsere Tage zählen

Für sich sorgen, für sich selbst vor-sorgen, damit hat, wie es scheint die Generation der Kriegskinder ihre Not. Eine Dame über 80 äußerte entrüstet, dass sie überhaupt nicht damit gerechnet hätte, jemals so alt zu werden. In Form multipler und zunehmender Alterserkrankungen brach das Unerwartete über sie herein.

Sein, nicht tun, nicht haben

In einem Gespräch mit Elisabeth Kübler-Ross bedauerte eine Sterbenskranke keinen Zweck mehr erfüllen zu können. Elisabeth Kübler-Ross fragte, ob sich in ihrem Fall der Zweck nicht verändert hätte? Mit Kochlöffel und Besenstiel durchs Haus zu wirbeln, sei tatsächlich vorbei. Die letzten Schritte, die, wenn nicht mehr ausgeschritten werden kann, anzunehmen, habe auch seinen Sinn. Nicht mehr tun, nicht mehr haben, am Ende sein.

Das Konzept Warten-Warten

„Sie sind heute in einer schlechteren Verfassung als noch vor zehn Jahren“, meint meine Kollegin, als wir uns über die Bewohnern im Heim unterhalten. „Heute sind sie wirklich deutlich pflegebedürftiger. Vor zehn Jahren waren sie noch etwas selbstständiger.“ Ich habe  nicht diesen Vergleich, da ich noch nicht so lange mit alten Menschen arbeite. Doch was […]

Frau T. nimmt sich die Sache zu Herzen

Frau T., 87, nimmt sich die Sache zu Herzen. Sie ist im Seniorenheim, weil sie körperlich nicht mehr die Kraft hatte, sich in ihrem Haushalt zu versorgen. In Kopf und Herzen ist sie klar und gegenwärtig. Die Gegenwart macht ihr zu schaffen.

Pflegenotstandsblase

Pflege ist auf Kante genäht, finanziell, politisch, aber vor allem in Hinsicht auf den Rückhalt in der Bevölkerung; man kann wohl kaum von seinem Volksvertreter politische Lösungen erwarten, wenn man sich gleichzeitig entrüstet, so viel Kohle für einen Pflegeheimplatz abdrücken zu müssen. Pflege und Begleitung von Senioren, insbesondere hochaltriger kostet nun mal, weil sie ein äußerst hohes Maß an Professionalität bedürfen. Wer nur Twingo bezahlen will, darf keinen Maserati erwarten.