Pflegenotstandsblase
Pflege ist auf Kante genäht, finanziell, politisch, aber vor allem in Hinsicht auf den Rückhalt in der Bevölkerung; man kann wohl kaum von seinem Volksvertreter politische Lösungen erwarten, wenn man sich gleichzeitig entrüstet, so viel Kohle für einen Pflegeheimplatz abdrücken zu müssen. Pflege und Begleitung von Senioren, insbesondere hochaltriger kostet nun mal, weil sie ein äußerst hohes Maß an Professionalität bedürfen. Wer nur Twingo bezahlen will, darf keinen Maserati erwarten.
Die Einsamkeit des Langstreckenläufers
Herr S. hat überhaupt keinen Tag- und Nachtrhythmus. Das ist typisch für Demenz. Alle Strukturen, auch die elementarsten gehen verloren. Stattdessen ein unerhörter Drang zu laufen. Herr S. ist Tag und Nacht on tour, wohin, weiß er nicht. Die Einsamkeit des Langstreckenläufers.
Der seltsame Fall des Benjamin Button
Die alte Dame bewegt sich zurück. Sie liegt auf der Seite, ein klein gewordener Körper, beinahe in Fötushaltung. Sie versteht kaum mehr, was sich um ihr Bett herum ereignet. Man hat nicht den Eindruck, einem greisen Menschen zu begegnen, sondern einem Kind. Die alte Dame kehrt im Alter zurück wie Benjamin Button, in die Kindheit und früher – und noch früher.
Zen-Meister
Wir sind alle etwas müde. Im Focus stellen sie fest, dass das am Wetter liegt. Da könnte diesmal sogar was dran sein. Herr F. achtet ebenfalls aufs Wetter. Er ist sogar ein ziemlich genauer Beobachter. Täglich vermerkt er die Bewegung der Blätter in den Bäumen auf der Wiese. Nicht als meteorologische Feststellung, sondern als bedeutsame Erfahrung. Die Veränderung des Windes beim Anblick der Blätter ist seine höchstpersönliche Zen-Meditation.
Altlastgefühl
Die Kollegin kommt mir entgegen mit deutlich erkennbaren Augenringen. Erkältungswelle, Unterbesetzung. Der trübselige Refrain des Pflegenotstands. Im Pflege- und im Betreuungsbereich muss man halt einstecken können. Schließlich kann man nicht mal schnell eine lapidare Meldung rausschicken, dass wegen krankheitsbedingten Personalausfällen die Bahnen nicht fahren.
Catnapping
Terry Lauerman ist vermutlich der erste und (bisher) einzige „Catnapper“ der Welt. Die Katzen fühlen sich in seiner Gegenwart wohl und er sagt, dass sich sein Blutdruck seit seiner Beschäftigung mit den Vierbeinern normalisiert hat.
Wo der Geist weht – Mystik, der andere Weg zu Gott
„Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein.“ Karl Rahner Wie können wir Gott erfahren? Gemeinhin werden drei Antworten gegeben: Durch das Verstehen, die Theologie. Durch den Glauben an Jesus Christus, das Bekenntnis. Oder schlicht mit der Behauptung, dass man ihn überhaupt nicht erfahren kann, weil es Gott nicht gibt. Jede dieser Antworten hat ihre […]
Wo der Geist weht – God’s own country
Das Christentum hat das Abendland geprägt. Für die USA aber ist der christliche Glaube konstitutiv. Für Europäer ist die enge Verbundenheit von Politik und Religion befremdlich. Der Grund dafür liegt in der Geschichte.
Wo der Geist weht – Stimmengewirr
Schon Paulus zerbrach sich den Kopf darüber. Weniger im Blick auf die Frage, wie dieses Charisma beschaffen ist – er und seine Zeitgenossen wussten, wovon die Rede war, wenn man in Zungen redete. I
C.K. McDonnell: The Stranger Times
The Stranger Times ist Yellow-Press für alle, die Scully und Mulder für real halten. Keine Ufo-Sichtung bleibt unbeobachtet, kein Poltergeist in seinem Schrank. Alles so weit gut, bis zu dem Zeitpunkt, wo echte Magie die Redaktionsmitglieder durcheinanderwirbelt und ein Mord geschieht.