Mr. Unaussprechlich McDonell hat den zweiten Band seiner Reihe „The Stranger Times“ verfasst und kaum in Deutschland erschienen, las ich ihn. Der zweite Band einer Reihe ist immer ein kniffliges Unterfangen. Hält er, was der erste versprach? 

Im Falle von „This Charming Man“ dürfen wir wohl sagen, es hat gut funktioniert. Der Autor weiß, wie man den Leser bei der Stange hält. Spannende Urban-Fantasy, englischer Humor vom Feinsten (von einem waschechten, republikanischen Iren), ausgetüfftelter Plot und gut ausgearbeitete Charaktere.

In „This Charming Man“ geht es um Vampire, die es allerdings gar nicht gibt. Nicht mal in der Gemeinschaft der magischen Individuen hält man es für möglich, dass sie existieren. Und doch werden Leute ihres Blutes beraubt oder beginnen bei Sonnenlicht in Flammen aufzugehen. Die Verwirrung unter den Beteiligten, nicht zuletzt den Vampiren ist groß. 

Eigentlich hat die Redaktion der „Stranger Times“ andere Probleme, allen voran mit dem misanthropisch veranlagten Chefredakteur Vincent Banecroft. Doch weil von der Polizei in übernatürlichen Angelegenheiten ebenso viel Souveränität zu erwarten ist wie von der Deutschen Bahn bezüglich der Fahrplaneinhaltung, wird die „Stranger Times“ von den geheimnisvollen Gründern beauftragt, investigativ der Vampirplage auf den Grund zu gehen. Allervergnüglichste Unterhaltung. 

PS: Es würde einen nicht wundern, wenn die Stranger-Times-Reihe demnächst von einem Streaming-Dienst produziert würde. Vermutlich hat Mr. McDonell schon das Drehbuch verfasst. 

PPS: Die Hörbuchfassung, gesprochen von Sascha Icks, die tatsächlich so heißt, wie sie heißt, ist ein doppelplus-grandioses Hörvergnügen. 

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