Wer Lust auf etwas außergewöhnliches hat, der lese die Spiegelreisende-Tetralogie der französischen Autorin Christelle Dabos. 

Ophelia lebt auf der Arche Anima, einem Bruchkontinent, der verblieb, als die Erdkugel auseinander brach. Die Bürger Animas sind begabt mit der Fähigkeit, leblose Gegenstände zu beseelen. So etwa Ophelias Schal, ein extrovertiertes Textilstück, das zum Ausdruck bringt, was Ophelia an Gefühlen  in sich zu verbergen sucht. Was indes tatsächlich niemand weiß, ist, dass sie über die Fähigkeit verfügt, von einem zum anderen Ort zu reisen, indem sie einen Spiegel betritt.  Das Schicksal aber – und lange bleibt es unklar, ob es ein gutes ist oder ein unglückliches – nimmt sie auf eine ganz andere Reise mit. Der Adlige Thorn von der Eisarche des Pols wünscht sie zu ehelichen. Etwas, das Ophelia in keiner Weise wünscht und Thorni rgendwie auch  nicht. Doch Ophelia, selbst dem Adel Animas angehörend, wird vor keine Wahl gestellt. Sie muss sich verloben. So beginnt die einzigartige Geschichte Ophelias und Thorns, den Verlobten den Winters.  

Christelle Dabos schreibt mit silberner Feder. Stilistisch meisterlich, fesselnd, surreal und prompt ein Bestseller (der hoffentlich nicht verfilmt wird;  die Erzählfäden, Figuren und Bilder sind zu verwoben, zu vielschichtig). Ophelias Spiegelreisen werden unter Jugendbuch kategorisiert. Das sind sie eigentlich nicht. Aber irgendwo muss der Verlag sie ja unterbringen. Doch ob nun jugendlicher oder erwachsener Leser, er wird auf jeden Fall eine literarische Überraschung erleben. 

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