Neil Gaiman zeigt uns, wo der Hammer hängt.

Nordische Mythen und Sagen sind gewissermaßen Ergebnis der Recherche für Gaimans Opus Magnum American Gods. Von der Schöpfung bis zur Götterdämmerung erzählt er den mythologischen Schicksalsweg der germanischen Götter. Eine Welt, die satt ist an Dramen, Magie, Hinterlist und Opfer. Er erzählt von Loki, dem Feind der Götter in der Göttergemeinschaft, von Thor, die lieber haut als denkt und Odin, dem Listigen und Grausamen. 

Das alles tut Gaiman mit solcher Erzähllust, dass man seine Nordischen Mythen und Sagen in einem Rutsch runterliest. Er hält sich dabei eng an die inhaltliche Vorgabe der Edda-Dichtung; es ist also kein bizarrer Avengerkosmos, den der Leser betritt. Tatsächlich geht es in Original-Walhalla noch surrealer zu als in der gezähmten Comicadaption. 

Wer von wunderbaren Mären und Heldenmühsal wissen will, der wird an Gaimans germanischer Nacherzählung Freude haben und bekommt obendrein gleich noch ein bisschen Weltliteratur untergejubelt. SKÅL!

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